Ich sitze nicht auf Chrom, sondern auf japanischer Großserientechnik. Und die funktioniert ausgesprochen gut. Seit der letzten Inspektion vor 6000 km hat die VFR keinen einzigen Tropfen Öl verbraucht! Besser geht's nicht.
Heute morgen machte ich mich gegen 10:30 Uhr auf, um auf dem "Inlandsvägen" ein paar Kilometer zu fressen. Morgen will ich mich mit meinen Freunden in Svanskog treffen. Und bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
Der Inlandsvägen ist die schwedische Version der Route 66. Er geht in Nord-Süd-Richtung durch mehr oder weniger ganz Schweden. Links und rechts der Straße gibt es immer mal wieder die Möglichkeit, etwas zu essen, zu tanken oder sich auf andere Art die Zeit zu vertreiben. Ab und zu gibt es sogar auch ein paar Kurven. Es herrscht wenig Verkehr, pure Entspannung war also angesagt. Nun gut, rund um Östersund und Mora nervte es vielleicht ein wenig, aber das war schnell wieder vorbei.
Ich rollte also immer weiter durch den Rest von Lappland und durch Jämtland in Richtung Värmland. Bei ungefähr 100 km/h brummelte die VFR zufrieden das Hohelied der Zubehör-Auspuffindustrie in die Landschaft. Dies führt in Deutschland in der Regel dazu, daß einem mit einem Betroffenheitstransparent vor der Nase herumgewedelt wird. Wegen der Lärmbelästigung und so. In Schweden erntet man dafür ein Lachen und einen nach oben gereckten Daumen. "Yeah Baby, ich schalte nochmal einen Gang runter..."
Bei der ganzen Entspannung wies Calimoto mich plötzlich an, den Inlandsvägen zu verlassen und auf die 296 einzuschwenken. "Och, echt jetzt? War doch gerade so schön ruhig hier!"
Zunächst ging es dann auch sehr ruhig auf der 296 weiter. Doch dann wurde die Straße enger und das Geläuf wurde kurviger. Kurven? Für schwedische Verhältnisse sogar jede Menge davon! Ich ließ alle guten Vorsätze bezüglich der zulässigen Höchstgeschwindigkeit sausen und freute mich über etliche Kilometer Kurvenballerei, die auf der 310 ihre Fortsetzung fanden. Da die Straße ziemlich eng und unübersichtlich war, konnte man zwar nicht voll durchziehen, aber ich hatte meinen Spaß.
Und dann kehrte die Entspannung wieder zurück, denn ich befand mich wieder auf dem Inlandsvägen. Nach vielen weiteren Kilometern schwenkte ich gegen 18:30 Uhr auf einen Rastplatz ein und traf auf ein liebenswürdiges älteres Ehepaar aus Deutschland, das meinen eigenen Eltern zum Verwechseln ähnlich war. Es waren meine Eltern. Das Schicksal ist unausweichlich...
Für die Statistiker:
Fahrzeit: 8 Stunden
gefahrene Strecke: 575 km
Wetter: 14° Sonne bis 26° Sonne
maximale Schräglage: 34°
Für die Statistiker:
Fahrzeit: 8 Stunden
gefahrene Strecke: 575 km
Wetter: 14° Sonne bis 26° Sonne
maximale Schräglage: 34°
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