Dienstag, 26. Juni 2018

26.06. Pimpiö -> Hoting 577 km

Die Gewässer in Schweden haben fast alle Trinkwasserqualität. Das sagt man zumindest so. Als ich mir heute morgen meinen Kaffee kochen wollte, habe ich doch lieber dankend darauf verzichtet, das Wasser aus dem angrenzenden kleinen Fluß zu schöpfen. Das Wasser sah nämlich so aus als wäre es bereits Kaffee.

Es ging also ohne Morgenkaffee auf die Piste. Zunächst machte ich mich erstmal auf die Suche nach einer größeren Ansiedlung, um zu tanken und zu frühstücken. Ich wurde schnell fündig und stellte fest, daß der Kaffee an der Tankstelle dem Wasser im Fluß nicht unähnlich war. Die schwedische Regierung scheint sehr um die Gesundheit ihrer Mitbürger besorgt zu sein. So wenig "Kaffee" im Kaffee habe ich noch nie woanders erlebt.

Dafür durfte ich dann Zeuge von etwas werden, was es so wohl auch nur hier gibt. Ein Schwede wollte mit seinem Auto wegfahren. Bevor er allerdings den Motor starten konnte, mußte er erst einmal in eine Art Atem-Alkohol-Meßgerät pusten. Erst als dieses den Zustand des Mannes als fahrtüchtig erachtete, ließ sich der Wagen starten. Erschrocken fuhr ich von dannen. Man stelle sich nur mal vor, daß so etwas auch in Deutschland eingeführt würde...

Heute habe ich auch mal ein kurzes Stück Autobahn ausprobiert. Es ist auf dem Motorrad genauso nervig wie in Deutschland - nur langsamer und schwedischer. Schnell ließ ich mich deshalb von der Navigationsapp wieder auf Landstraßen lotsen. Und die führten mich heute durch Lappland.

Es gab wieder das volle Programm: Wälder, Seen, Einsamkeit und natürlich Rentiere. Ich liebe die Rentiere. Wenn man mit dem Moped angefahren kommt, glotzen sie einen erstmal erschrocken  an und bleiben stehen. Dann überlegen sie manchmal sehr lange, in welche Richtung sie denn jetzt gehen sollten. Wenn sie sich entschieden haben und dann aber auf halbem Weg feststellen, daß ihnen der eingeschlagene Weg doch nicht so zusagt, stürmen sie plötzlich auf die tollpatschigste Art und Weise, die das Tierreich kennt, in die entgegengesetzte Richtung davon.

Und dann hab ich endlich auch einen Elch gesehen. Leider konnte ich ihn nicht fotografieren. Aber es war schon ein ziemlich imposanter Anblick. Die Viecher sind riesig!

Und Mücken und allerlei anderes Geschmeiß gibt es hier natürlich auch ohne Ende. Aber die trauen sich dank "Anti-Brumm forte" nicht an mich ran. Nur das Visier war am Ende des Tages mit sehr viel Leichen übersät.

Für die Statistiker:
Fahrzeit: 10 Stunden
gefahrene Strecke: 577 km
Wetter: 13° heiter bis 22° wolkenlos
maximale Schräglage: 39° 😁









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