Sonntag, 24. Juni 2018

24.06. Nordkap -> Giellajohka Camping (Finnland) 300 km

Und schon bin ich wieder weg vom Nordkap. Die Fahrt dorthin hatte wettermäßig wieder alles dabei, was es so gibt. Ich war auf der E6 und auf der E69 unterwegs. Da ich oft alleine war, hatte ich sogar richtig Spaß, wenn es gerade mal nicht geregnet hat. Also das geht da selten geradeaus sondern mehr so in Richtung langgezogene Kurven. Gut, mit 90 ist man da jetzt nicht so richtig schräg, aber besser als mit 90 km/h 400 km geradeaus zu fahren ist es auf jeden Fall.

Die letzten 100 km zum Nordkap hatten es dann nochmal in sich. Der Wind nahm immer mehr zu, je näher man dem Kap kam. Ich mußte mich richtig gegen den Wind lehnen, so daß ich manchmal Rechtskurven mit nach links geneigtem Motorrad gefahren bin und umgekehrt. Vor dem Kassenhäuschen hätte es mich fast umgeweht. Doch dann stellten sich zwei nette Kieler mit ihrem Sprinter neben mich und gaben kostenlos Windschutz.

Am Kap selbst hatte ich richtig Mühe zur Kugel zu gelangen, so stark blies der Wind. Doch dann war ich schließlich dort und machte mein Foto. Ich vertrieb mir noch ein wenig die Zeit und machte mich dann auf den Rückweg, denn außer Geld auszugeben, kann man in der Nordkaphalle jetzt nicht soviel machen. Eigentlich wollte ich da oben ja zelten, aber bei dem Wind wäre das nichts geworden.

Und so ging's dann mit ordentlich Dampf bei heftigem Wind wieder runter vom Nordkap. Da ich ganz alleine in meiner Richtung unterwegs war, konnte  ich so fahren, wie ich wollte. Es ist lustig, aber bei starkem Seitenwind ist es oft besser, ein bißchen schneller zu fahren. Der Wind kommt dann "gefühlt" mehr von schräg vorn.

Und dann war ich auch ziemlich schnell in Finnland. Und nun kann ich endlich mal die Mitternachtssonne erleben und nicht nur den Mitternachtswind, den Mitternachtsregen oder die Mitternachtswolken.

Ich sag mal: "Tschüß Norwegen! Du hast mit allen Mitteln versucht, mich daran zu hindern, zu Deinem Allerheiligsten - dem Nordkap - vorzudringen. Mit Regen, Wind, Kälte, schlechten Straßen und überzogenen Preisen wolltest Du mir die Weiterfahrt vermiesen. Mit atemberaubenden Landschaften im Süden und auf den Lofoten hast Du hinterlistig versucht, mir die Lust auf's Weiterreisen zu nehmen. Als das Alles nicht half, wolltest Du mich zum Schluss dann nur noch wegblasen. Du hast alles versucht, und bist doch gescheitert. 'Bist halt ein Weichei. Aber mach Dir nichts draus. Italien ist fast genauso ein Softie wie Du. Ich hab Dich trotzdem lieb."

So und nun bin ich in Finnland. Die Menschen sind freundlich. Die Sonne scheint. Alles gut? Nee, nicht alles! Das Moped zickt, aber darum kümmere ich mich morgen...

Für die Statistiker:

Fahrzeit: ~12 Stunden
gefahrene Strecke: ~720 km
Temperatur: 2° Regen bis 12 ° Sonne
maximale Schräglage: 32° 🙂








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