Samstag, 16. Juni 2018

16.06. Eime - Hirtshals ~ 800 km



Vaddi macht sich nass...

Um 06:00 Uhr sollte es losgehen. Aber wie das so oft mit Plänen ist, meistens kommt es anders. Zunächst hatte ich verschlafen, und dann wollte die Navigationsapp unbedingt noch ein Update inklusive neuer Karten. Nun sollte ich mit dem beruhigenden Wissen losfahren können, daß die Karten, die ich während der Fahrt sowieso nicht erkennen kann, 3D-mäßig voll aufgehübscht sind.

Um 07:30 Uhr ging es dann endlich los. Mein Moped-Kumpel Peter begleitete mich noch eine ganze Weile, bis wir uns irgendwann zwischen Fuhrberg und Bergen verabschiedeten. Ab jetzt war ich allein unterwegs. 

Ich hatte mir vorgenommen bis 16:00  Uhr auf der Landstraße zu bleiben. So richtige Moped-Freude wollte allerdings noch nicht aufkommen, da das Billig-Tablet, welches ich mir für die Navigation besorgt hatte, selten einwandfrei funktionierte. Mal versagte die Bluetooth-Verbindung, dann verlor es das GPS-Signal und dann mußte ich auch noch durch Schwarzenbek fahren. Wer glaubt, die Abneigung gegen Ortschaften wird in "Neumünsters“ gemessen, der irrt. Ab heute gilt das "Schwarzenbek" als internationale Maßeinheit, nach der öde Städte eingestuft werden.

Aber es gab auf der Strecke auch sehr schöne Abschnitte. Man glaubt es kaum, auch im Norden Deutschlands gibt es hier und da Mal ein paar Kurven und Hügel - nur eben nicht auf mehreren Kilometern aneinander gereiht.

Um 14:45 Uhr überquerte ich dann die deutsch-dänische Grenze. Es tröpfelte leicht... nur so'n bißchen... Als ich nach einer Grenzüberschreitungszigarette weiterfuhr versagte das Navi mal wieder seinen Dienst, und ich fand mich auf der Autobahn wieder. "Wo Du schonmal hier bist, kannst Du auch gleich ein bißchen Strecke machen", dachte ich mir und erreichte in Nullkommanix die in Dänemark erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h plus Mehrwertsteuer.

Der Motorradgott heißt es nicht gut, wenn seine Anhänger auf Autobahnen stumpf Kilometer schrubben. Und so kam es, wie es kommen mußte. Aus dem leichten Tröpfeln wurde ein ergiebiger Dauerregen, der bis Hirtshals nicht mehr aufhören sollte. Am Anfang denkt man ja immer noch: "Gleich ist der Mist wieder vorbei!" Und erst, wenn die Klamotten schon völlig durchnäßt sind kommt die Erkenntnis: "Nee das bleibt jetzt wohl so..." Und erst dann zieht man sich endlich die Regenkombi über

Statt am Strand bei Tversted ein paar "Das-hast-Du-Dir-verdient-Biere" zu kippen, liege ich nun im Zelt und höre dem Regen zu. Naja hat ja auch was meditatives.

Aber morgen kann das Wetter ja schon wieder viel besser sein, dann geht's nämlich mit der Fähre nach Norwegen.


Für die Statistiker:

Fahrzeit: 12 Stunden
gefahrene Strecke: ~ 800 km
Wetter: 13° und Regen bis 25° und Sonne
maximale Schräglage: 42° 😁




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